Meine Mutter _ deine Tochter

 

Regie: Eos Schopohl – Dramaturgie: Boris Heczko – Bühnenbild: Lucia Nußbächer – 
Musik: Bülent Kullukcu – Lichtdesign: Jo Hübner

 

 

Mit Gabi Geist, Jeanna Kalantaj, Lucia Nussbächer, Sebahat Ünal

 





Premiere: 19. Januar 2009
Spielort: Studio 1, Muffatwerk
Zellstr. 4
81667 München
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Vier Frauen, aufgewachsen nach dem Krieg, erzählen von ihren und anderen Müttern, schlüpfen in ihre Rollen, wechseln zur Perspektive der Töchter. Eine Türkin, deren Mutter als Gastarbeiterin in den Sechzigern nach Deutschland kam, zwei Deutsche und eine Ukrainerin, die es als Dissidentin mit ihren Kindern nach Deutschland verschlagen hat.

In den Biographien der Mütter spiegeln sich die massiven politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des letzten Jahrhunderts.

Meine Mutter _ deine Tochter ist ein theatrales Forschungsprojekt - ausgehend von eigenen und fremden Geschichten, literarischen Texten, Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Fotografien.

Vier Schauspielerinnen spüren dem Leben der Mütter und den Höhen und Tiefen der Mutter-Tochter-Beziehung nach. Werden sich die verschiedenen fragmentarischen Bilder wie Mosaiksteine zu einem Gesamtbild zusammenfügen, zu einer kollektiven Erfahrung? Oder bleibt Unvereinbares?

Die Biographien der Mütter, allesamt um 1930 geboren, aber in verschiedenen sozialen Milieus und Kulturen aufgewachsen, vermitteln ein ganz persönliches Bild der Nachkriegsgeschichte - geprägt von Familientraditionen, religiösen Vorstellungen und individuellen Erfahrungen.

Die Verbindung Mutter-Tochter ist bekanntlich eine der kompliziertesten und emotional aufgeladensten Verbindungen. Sie beeinflusst das Handeln und Wirken der Töchter stärker, als es ihnen oft bewusst oder lieb ist. Die beiden Psychologen Cohler und Grünbaum behaupten sogar: „Die Frauen suchen in ihren männlichen Partnern die Mütter wieder.“

Der Abend soll natürlich keine psychotherapeutische Veranstaltung sein - eher ein „Forschungsprojekt“ für Theater. Töchter fragen: Womit hat sich meine Mutter beschäftigt? Wie hat sie gelebt? Wie hat sie sich in Ausnahmesituationen verhalten; wie sah ihr Alltag aus? Was hat sie mir erzählt, wie hat sie ihre Kindheit verbracht, wie hat sie sich gekleidet, was war ihr wichtig? Wie hat sie meinen Vater kennengelernt, wie ging sie mit ihrer Sexualität um? Wie hat sie meine Geburt erlebt?
Was habe ich an ihr geliebt, was gehasst? Wie hat sie sich bewegt? Wie gekämmt? Hat sie gern gesungen, und welche Lieder waren das?
Und bewege ich mich ähnlich wie sie?

Wichtig ist das Spiel, welches durch das Hineinschlüpfen der Tochter in die Persönlichkeit der Mutter entsteht. Und was sich in der Interaktion zwischen allen Darstellerinnen entwickelt. Welche theatralischen Bilder entstehen durch die Erinnerungen an die Mutter? Lassen sich die verschiedenen fragmentarischen Bilder wie Mosaiksteine zu einem gesamten Bild zusammenfügen, zu einer kollektiven Erfahrung? Oder bleiben unvereinbare Erfahrungen?

 

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