fischundplastik wurde gegründet im Jahr 1992 mit einer Theaterproduktion „Die Rassen“ von Ferdinand Bruckner, ein Stück geschrieben 1933 in Deutschland, kurz nach der Machtergreifung der Nazis. 
 

Es war unsere Reaktion auf die rassistischen Übergriffe und Brandanschläge an Bürger/innen und Kinder  in unserem Land, mit türkischem oder anderem nationalen oder ethnischen Hintergrund. Auf die Ereignisse in Rostock, Plön , Hoyerswerda  und  anderen Städten . Auf die tödliche Hatz auf asylsuchende Flüchtlinge aus bedrohten Ländern

... Menschen, die unter uns lebten, wurden  Opfer rassistisch motivierter Gewalttaten. Und ein Teil der deutschen  Bevölkerung schaute zu!! 

 

Es gab Lichterketten, es gab eine Menge allgemein gehaltener Initiativen, um den Opfern, die unsere unmittelbaren Nachbarn waren, unsere Solidarität auszudrücken und unsren Abscheu vor solchen Taten zu demonstrieren.

Aber es gab nichts an den Theatern. Das Thema Rassismus wurde  zu der Zeit in München von keinem  Theater aufgegriffen. Und so kam es zu der Initiative eine eigene freie Theatergruppe zu gründen und dem Geschehen auf den Grund zu gehen. 

 

Und wir suchten die Zusammenarbeit mit Kollegen/innen anderer kultureller Kreise. An den Theatern waren sie nicht zu finden, bis auf wenige Ausnahmen. Die Gesellschaft, die uns umgab war längst eine neue und andere geworden, aber im Theater spiegelte sich diese nicht wieder. 

 

Seither - seit 1992 -  ist es eines unsrer Ziele mit Künstlern aus verschieden Kulturkreisen, die in München und Umgebung leben,  zusammenzuarbeiten, um neue gesellschaftliche Perspektiven aufzugreifen,  um der längst bestehenden kulturellen Vielfalt  unsres Alltags  in Deutschland  gerecht zu werden und  über den Tellerrand der eigenen Befindlichkeiten hinauszublicken. 

 

Jedes unserer Projekte hatte zum Ziel, den  Zuschauer mit auf eine Reise zu nehmen, raus aus den gemütlichen Sitzen der Theatersäle, hin an Orte in der Stadt, die mit der unmittelbaren oder  der historischen Geschichte zu tun haben. (s. Chronik, Giesinger Bahnhof, oder zuletzt die Bayernkaserne in Nordschwabing....) 

 

Wir beschäftigen uns  mit  Formen der Darstellung, die den Zuschauer viel näher an die Theatergeschehnisse heranführen, die die Grenzen zwischen Fiktion und Realität absichtlich verwischen. Der Schauspieler verliert den Schutz der „vierten Wand“ und entwickelt sein Spiel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zuschauer. Die starre Trennung zwischen Zuschauer und Akteur wird überwunden, und beide Parteien, Spieler wie Zuschauer, setzen sich nackt dem Erlebnis der jeweiligen Atmosphäre des Raums / der Räumlichkeit aus - ohne Unterstützung durch irgendeine Theatermaschinerie. Oft bewegt sich der Zuschauer  in dem Geschehen wie ein „Kameramann“ durch die Räume mit ständigem  Wechsel der Perspektive . Manchmal bleibt der Zuschauer  aber auch außen vor als kühler und intensiver Beobachter. 

 

 

Fast alle unsere Projekte wurden mit der Unterstützung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München realisiert. Zusätzliche Förderungen erhielten wir von der Kreissparkasse München; vom Fonds Daku und der Maria Wimmer Stiftung. 

 

 Pressestimmen 

 

 
 
aktuell chronik mitarbeiter vorbestellung kontakt